08-08-2021
Auf, auf nach Göteborg!

Der Tag beginnt um 08:00 Uhr. Wie immer sorgen wir für ein ausgiebiges Frühstück und Opeth hüpft noch ins Wasser.



Um 10:45 Uhr startet unsere Reise. Wir machen nach einer Stunde einen Halt in Tanumshede und schauen uns tolle, alte Steinmalereien an, die wir freudig interpretieren.



Nach circa einer Stunde Kultur machen wir uns wieder auf den Weg. Wir legen den Großteil des heute geplanten Weges zurück, bevor wir das nächste Mal halten. Der ausgewählte Pausenplatz ist super schön. Opeth hat einen großartigen Strand ausgesucht. Kurz nach 15 Uhr erreichen wir – ganz schön hungrig - diese hübsche Gegend.



Ich sichere uns allen eine Portion Pommes, die wir auf den warmen Steinen am Wasser verputzen. Während sich Opeth und Julian in die Fluten schmeißen und den dort angelegten Springturm abchecken, mache ich ein Nickerchen in der Sonne und Sally erkundet die Gegend. Als ich aufwache spaziere ich zu Sally, die gerade die riesigen Quallen im Wasser betrachtet. Wir sitzen lange am Wasser und schauen den Quallen zu, wie sie von den Wellen bewegt werden. Wir plaudern über unsere Erfahrung mit Gewässern und unsere Kindheit. Um 16:30 Uhr packen wir uns zusammen. Sally zeigt uns noch einen schönen Weg, der obenherum zum Auto führt. Von hier aus sieht man die schöne Landschaft besonders gut.






16:45 Uhr geht unsere Reise weiter. Nun beginnt der schöne Teil unserer Route. Es erwarten uns viele Brücken, Ausblicke und Fähren. Ich genieße jeden Moment dieser malerischen Küstenfahrt.







Um 18:00 Uhr kommen wir bei Hirsl in Göteborg an. Die Freude über das Wiedersehen ist groß. Er zeigt uns seine Wohnung und Sally und Julian bringen gleich ihr Zeug zum Übernachten rauf. Bereits hungrig entscheiden wir uns mit E-Scootern ins Zentrum zu fahren, um dort Essen zu fassen. Hirsl fährt mit seinem guten alten Drahtesel. Es ist schwierig das passende Restaurant zu finden. Vor allem, weil viele Küchen schon um 21 Uhr schließen. Nach längerem Hin- und Herfahren kehren wir in ein Irish Pub ein und essen Burger & co.
Wir bestellen einen Bierkrug nach dem anderen und genießen den lauen Abend, unwissend was heute noch alles passieren wird. Hirsl ist sehr lustig. Er erzählt von seinen Auftritten als Komödiant und der Arbeit als Zeitungslieferant. Man merkt sofort, dass er Spaß an seinem Leben hat.
Nach einigen Krügen schmeißen wir uns wieder auf die E-Scooter und cruisen durch die City. Wir halten bei einer Bar. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass diese Bar aufgrund einer geschlossenen Gesellschaft eigentlich nicht zugänglich ist. Das Geburtstagskind gewährt uns, zu bleiben. Wir plaudern und trinken einen Pint, bis wir genug von dieser Bar haben und weiterziehen.
Abwechselnd werden die Runden spendiert und fleißig darauf geachtet, dass kein Glas leer ist. Wir plaudern, tanzen zu verrückter Musik, Rauchen versteckt hinter der Bar und genießen unsere Gesellschaft.

Ich denke mir nichts dabei und begebe mich zur Toilette. Es gibt zwei Kabinen, beide für Männer und Frauen. Als ich den Raum betrete wartet ein Mädel vor mir, sie unterhält sich mit dem Burschen, der sich in einer der Kabinen befindet: „Do you enjoy the evening?“ „Yes I do“ „Really?“ Der Junge öffnet die Türe und sagt: „Yes really, why are you hesitating?” Wie als hätte das Mädchen darauf gewartet quetscht Sie sich zu dem Burschen in die 2x2m Toilettenkabine und schließt die Türe.
In diesem Moment wird, die für mich bestimmte Toilette frei und ich merke die Wand dazwischen ist sehr dünn. Girl: „You are a wunderful guy“. Boy: „Thanks you to” …*kurze Pause*… “Oh…Wow…Ehm…Look I really did enjoy the evening, but I will not fuck you right now!” Dann hör ich nur noch wie das Mädchen fluchtartig die Toilette verlässt und versuche mir das Lachen zu verkneifen.
Zurück am Platz sorgt diese Story für viel heiteres Gelächter.
Fast hätten wir übersehen, dass Hirsl zu seinem Lieferdienst muss. Als wir mit der Heimkehr beginnen (ca. 1:20 Uhr), bemerken wir die zeitliche Knappheit und wie verrückt betrunken E-Scooter fahren ist. Die Fahrt ist fantastisch und wird zum Wettrennen. Da die E-Scooter ja nur 20km/h fahren, müssen Methoden entwickelt werden, diese zu beschleunigen. Sally und Julian schwingen gleichsam mit ihren Hüften nach hinten und vorne und überholen somit Opeth und mich. Schnell haben auch wir diese wunderbare Methode drauf und schwingen gemeinsam über den noch warmen Asphalt. Während wir unten warten, bis Hirsl sich umgezogen hat, beschließen wir, dass wir ihm bei der Lieferung helfen werden.
Hirsl bringt noch 6 Dosen Bier mit und auf geht’s. 2 Sekunden nach dem wir gestartet sind, beginnt ein Platzregen, wie ich ihn selten erlebt habe. In kürzester Zeit sind wir waschelnass und die Straßen voller übertrieben tiefen Lacken. Sally und ich verstecken uns hinter den Rücken unserer Jungs und wir wenden tapfer die Hüftschwungmethode an. Ich blicke zu Julian und sehe, wie ihm Wasser und Verblüffung im Gesicht steht: „Wie!? Aber wie?! Es war doch grad noch trocken“ Oh Mann dieses Bild werde ich nicht vergessen. Wir haben alle riesigen Spaß dabei. Dann plötzlich… am Horizont… sehen wir wie Hirsl in der Kurve zum Liegen kommt. Noch in der Bewegung des Sturzes schupft er sein kaputtes Fahrrad an den Randstreifen und sprintet weiter.
Julian und Opeth setzen uns bei einer Bushaltestelle ab und scootern Richtung Fahrrad. Sally und ich öffnen ein Bier und lassen den Abend Revuepassieren. Wir lachen bis uns der Bauch wehtut. Plötzlich düst Julian an uns vorbei und zu unserer Verwunderung hat er Hirsl dabei: „Ich bring dich in die Arbeit! Wir schaffen das!“


Opeth hat einstweilen die Mission „Fahrrad reparieren“ gestartet. Leider erfolglos. Zuerst scheitert es daran, dass wir es nicht finden können (man darf nicht vergessen, dass wir sehr betrunken sind) und als wir es dann schlussendlich finden, stellen wir fest, dass die Zeit der Scooter bald abläuft und sie wieder in Zentrumnähe müssen. Julian kommt noch rechtzeitig retour und berichtet von der erfolgreichen Rettungsaktion. Wir satteln wieder auf und düsen zurück zu unserem Bus.
Opeth: „Jaci da ist eine fette Lacke! Glaubst‘ wie spaßig ist es da durchzufahren?!“ Jaci: „Opeth! Gar nicht spaßig. Neeeeeeiiiiin…“ Blatsch!
Wir stehen bis zu den Knöcheln im Wasser und werden bis zur Hüfte waschelnass. Jaci: „Wie zum Teufel bist du denn auf die Idee gekommen? Hahaha“ Opeth: „War doch lustig!“ und alle lachen.
Beim Bus angekommen holen wir Wasser und einen Campingsessel und ziehen uns trockenes Gewand an. Wir beschließen vor Hirsls Eingangstür auf ihn zu warten. Wir trinken Bier und plaudern. Nach kurzer Zeit kommen meine Freunde auf die Idee ein E-Scooter Rennen zu veranstalten.
Währenddessen schlafe ich im Campingsessel ein, Sally randaliert mit dem E-Scooter und geht somit als Sally Vandali in die Geschichte ein und Opeth und Julian machen eine Bekanntschaft mit Hirsls Nachbarn. Das E-Scooter Rennen scheint die Nachbarn zu stören und wir entschieden beim Bus auf Hirsl zu warten. Wir hoffen sehr, dass er kommt, um Sally und Julian abzuholen, aber sicher sind wir uns bis zum Schluss nicht.
Ich wandere schon Richtung Bett, als ich Hirsls Stimme höre. Er hat alle Zeitungen erfolgreich ausgetragen und gut zu uns gefunden. Wir stoßen auf diese fantastische Nacht an und gehen um 6 Uhr schlafen. Hach war das herrlich.